Labor: Die Anastrophe Proben

The End Of The World As We Know It? ANASTROPHE NOW!

14.-22. April 2017
@Ringlokschuppen Ruhr

Gemeinsam mit international und interdisziplinär aktiven Kompliz*innen verwandelten wir vom 14. bis 22. April 2017 die Bühne 2 des Ringlokschuppen Ruhr in ein Laboratorium gesellschaftlicher Vorstellungskraft. Über eine Woche tüftelten wir experimentell an den Formen, Farben, Moves und Klängen der ANASTROPHE und unterzogen die im Februar im Rahmen von WHAT HAPPENED TO THE ‚EUROPEAN DREAM’?  gewonnenen Erk

enntnisse und Fragestellungen einem performativen Praxistest.

„Warte mal, ANA – was??“ „ANASTROPHE!“ Anastrophen sind unwahrscheinliche, aber mögliche Wendungen zum Besseren – gegen eine krisenhafte Gegenwart, in der die Verwaltung der Angst zur Regierungsform geworden ist und Katastrophen-Szenarien und Sachzwänge the only game in town sind.

Zu täglich wechselnden thematischen Schwerpunkten (wie z.B. Krise, Katastrophe, Hoffnung, Eskapismus u.a.) wurden morgens von allen Teilnehmer*innen vorbereitete theoretische Input-Referate diskursiv verhandelt und sich über folgende Fragenkomplexe ausgetauscht:

Wer beschwört die Katastrophe? Wem nutzt die Angst? Was ist noch zu retten? Muss Vorsorge individuell und sozialdarwinistisch sein – oder reicht es womöglich doch für alle? Wenn die angekündigten Katastrophen ebenso ausbleiben, wie die angekündigten Revolutionen, was kommt dann? Was für eine Zukunft wollen wir? Wie könnte antifaschistisches Theater heute aussehen?

Nachmittags wurden dann die erarbeiteten theoretischen Grundlagen in szenische Improvisationen, Video-Collagen, Songs und Textflächen übersetzt, Filme geschaut oder einfach frei gejammt. Besonderes Augenmerk galt dabei der Auseinandersetzung mit Jura Soyfers Stück „Der Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang”.

Zweimal öffneten wir die Türen zu unserem Panic Room: Am 18. April für eine Keynote Lecture von Philipp Schönthaler über Prepper und Survivalists als Krisenphänomen und am 22. April für eine Theatrale Ausstellung, die – der zweiten Phase des Theaters der Sorge gemäß – die kollektiven Erfahrungen und Ergebnisse des Laboratoriums temporär konstituiert und die einen fulminanten Vorgeschmack auf das Stück ANASTROPHE NOW! gegeben hat.

Endzeit, Baby? – Ach was, wir fangen doch gerade erst an!

 

Di. 18. April 2017 | 20.00 Uhr

‚Wie ich lernte, mit der Katastrophe zu rechnen –
Von Überlebenskünstler*innen, Survivalists, Preppern und Apokalyptiker*innen‘
Keynote Lecture von Philipp Schönthaler

 

Sa. 22. April 2017 | 20.00 Uhr

Die Anastrophe proben
Planetentanz-Tschi-Bumm-Performance
Von und mit: Sabrina Apitz, Michael Beron, Matthias Kelle, Barbara Lenartz, Dafni Sofianopoulou, Claudia Splitt, Sebastian Straub, Olivia Stutz, Florian Thamer, Tina Turnheim und Christos Varvantakis.

 

Eine Koproduktion der EGfKA – Europäische Gemeinschaft für Kulturelle Angelegenheiten mit Ringlokschuppen Ruhr.
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes und von der Kunststiftung NRW.

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